Der (alt-)deutsche Schäferhund:
Bei dem "Altdeutschen Schäferhund"
handelt es sich um die langstockhaarige Variante des "Deutschen Schäferhundes".
Auch für die "Altdeutschen" gilt der internationale Rassestandard für
Schäferhunde:
Rassestandard des Deutschen Schäferhundes
- Verein für Deutsche Schäferhunde e.V. , Fassung von 2009 -
Allgemeines Erscheinungsbild
Der Deutsche Schäferhund ist mittelgroß, leicht gestreckt, kräftig und gut bemuskelt, die Knochen trocken und
das Gesamtgefüge fest.
Wichtige Maßverhältnisse
Die Widerristhöhe beträgt für Rüden 60 cm bis 65 cm, bei Hündinnen 55 cm bis 60 cm. Die Rumpflänge
übertrifft das Maß der Widerristhöhe um etwa 10 - 17 %.
Wesen
Der Deutsche Schäferhund muss vom Wesensbild her ausgeglichen, nervenfest, selbstsicher,
absolut unbefangen und (außerhalb einer Reizlage) gutartig sein, dazu aufmerksam
und führig. Er muss Triebverhalten, Belastbarkeit und Selbstsicherheit besitzen, um als Begleit-,
Wach-, Schutz-, Dienst und Hütehund geeignet zu sein.
Kopf
Der Kopf ist keilförmig, der Körpergröße entsprechend (Länge etwa 40 % der Widerristhöhe),
ohne plump zu sein oder überstreckt zu sein, in der Gesamterscheinung trocken,
zwischen den Ohren mäßig breit. Die Stirn ist von vorn und von der Seite gesehen
nur wenig gewölbt und ohne oder mit nur schwach angedeuteter Mittelfurche.
Das Verhältnis von Oberkopf zu Gesichtsteil beträgt 50 % zu 50 %. Die
Oberkopfbreite entspricht in etwa der Oberkopflänge. Der Oberkopf geht (von oben
gesehen) von den Ohren zur Nasenkuppe sich gleichmäßig verjüngend mit schräg
verlaufendem, nicht scharf ausgebildetem Stirnabsatz in den keilförmig
verlaufenden Gesichtsteil (Fangteil) des Kopfes über. Ober- und Unterkiefer sind
kräftig ausgebildet.
Der Nasenrücken gerade, eine Einsattelung oder Aufwölbung ist nicht erwünscht.
Die Lippen sind straff, gut schließend und von dunkler Färbung.
Die Nase muss schwarz sein.
Das Gebiss muss kräftig, gesund und vollständig sein (42 Zähne gemäß der Zahnformel). Der
Deutsche Schäferhund hat ein Scherengebiss, d.h. die Schneidezähne müssen
scherenartig ineinandergreifen, wobei die Schneidezähne des Oberkiefers
scherenartig die des Unterkiefers überschneiden. Auf-, Vor- und Rückbeißen ist
fehlerhaft, ebenso größere Zwischenräume zwischen den Zähnen (lückenhafte
Stellung). Fehlerhaft ist ebenso die gerade Zahnleiste der Schneidezähne. Die
Kieferknochen müssen kräftig entwickelt sein, damit die Zähne tief in die
Zahnleiste eingebettet sein können.
Die Augen sind mittelgroß, mandelförmig, etwas schrägliegend und nicht hervortretend. Die
Farbe der Augen soll möglichst dunkel sein. Helle, stechende Augen sind nicht er
wünscht, da sie den Ausdruck des Hundes beeinträchtigen.
Ohren
Der Deutsche Schäferhund hat Stehohren von mittlerer Größe, die aufrecht und gleichgerichtet
getragen werden (nicht seitwärts eingezogen), sie sind spitz auslaufend und mit
der Muschel nach vorn gestellt. Kippohren und Hängeohren sind fehlerhaft. In der
Bewegung bzw. in Ruhestellung nach hinten angelegt getragene Ohren sind nicht
fehlerhaft.
Hals
Der Hals soll kräftig, gut bemuskelt und ohne lose Kehlhaut (Wamme) sein. Die Zuwinkelung zum
Rumpf (Horizontale) beträgt ca. 45 %.
Körper
Die Oberlinie verläuft vom Halsansatz an über den hohen langen Widerrist und über den
geraden Rücken bis zur leicht abfallenden Kruppe ohne sichtbare Unterbrechung.
Der Rücken ist mäßig lang, fest, kräftig und gut bemuskelt. Die Lende ist breit,
kurz, kräftig ausgebildet und gut bemuskelt. Die Kruppe soll lang und leicht
abfallend (ca. 23° zur Horizontalen) sein und ohne Unterbrechung der Oberlinie
in den Rutenansatz übergehen.
Die Brust soll mäßig breit sein, die Unterbrust möglichst lang und ausgeprägt. Die
Brusttiefe soll etwa 45 % bis 48 % der Widerristhöhe betragen.
Die Rippen sollen mäßige Wölbung ausweisen, tonnenförmige Brust ist ebenso fehlerhaft wie
Flachrippigkeit.
Die Rute reicht mindestens bis zum Sprunggelenk, jedoch nicht über die Mitte des
Hintermittelfußes hinaus. Sie ist an der Unterseite etwas länger behaart und
wird in sanft herab hängendem Bogen getragen, wobei sie in der Erregung und in
der Bewegung stärker angehoben getragen wird, jedoch nicht über die Horizontale
hinaus. Operative Korrekturen sind verboten.
Gliedmaßen
Vorhand
Die Vordergliedmaßen sind von allen Seiten gesehen gerade, von vorn gesehen
absolut parallel.
Schulterblatt und Oberarm sind von gleicher Länge und mittels kräftiger
Bemuskelung fest am Rumpf angelagert. Die Winkelung von Schulterblatt und
Oberarm beträgt im Idealfall 90°, im Regelfall bis 110°.
Die Ellenbogen dürfen weder im Stand noch in der Bewegung ausgedreht werden und ebenso
nicht eingedrückt sein. Die Unterarme sind von allen Seiten gesehen gerade und
zueinander absolut parallel stehend, trocken und fest bemuskelt. Der
Vordermittelfuß hat eine Länge von ca. 1/3 des Unterarmes und hat einen Winkel
von ca. 20° bis 22° zu diesem. Sowohl ein zu schräg stehender Vordermittelfuß
(mehr als 22°) als auch ein steil stehender Vordermittelfuß (weniger als 20°)
beeinträchtigen die Gebrauchseignung, insbesondere die Ausdauerfähigkeit.
Die Pfoten sind rundlich, gut geschlossen und gewölbt, die Sohlen hart, aber nicht spröde.
Die Nägel sind kräftig und von dunkler Farbe.
Hinterhand
Die Stellung der Hinterläufe ist leicht rückständig, wobei die Hintergliedmaßen von hinten
gesehen parallel zueinander stehen. Oberschenkel und Unterschenkel sind von
annähernd gleicher Länge und bilden einen Winkel von ca. 120°, die Keulen sind
kräftig und gut bemuskelt.
Die Sprunggelenke sind kräftig ausgebildet und fest, der Hintermittelfuß steht
senkrecht unter dem Sprunggelenk.
Die Pfoten sind geschlossen, leicht gewölbt, die Ballen hart und von dunkler Farbe, die
Nägel kräftig, gewölbt und eben falls von dunkler Farbe.
Gangwerk
Der Deutsche Schäferhund ist ein Traber. Die Gliedmaßen müssen in Länge und Winkelungen so
aufeinander abgestimmt sein, dass er ohne wesentliche Veränderung der
Rückenlinie die Hinterhand bis zum Rumpf hin verschieben und mit der Vorhand
genausoweit ausgreifen kann. Jede Neigung zur Überwinkelung der Hinterhand
mindert die Festigkeit und die Ausdauer und damit die Gebrauchstüchtigkeit. Bei
korrekten Gebäudeverhältnissen und Winkelungen ergibt sich ein raumgreifendes,
flach über den Boden gehendes Gangwerk, das den Eindruck müheloser
Vorwärtsbewegungen vermittelt. Bei einem nach vorn geschobenen Kopf und leicht
angehobener Rute ergibt sich bei einem gleichmäßigen und ruhigen Trab eine von
den Ohrenspitzen über den Nacken und Rücken bis zum Rutenende
verlaufende weichgeschwungene und nicht unterbrochene Rückenlinie.
Haut
Die Haut ist (lose) anliegend, ohne jedoch Falten zu bilden.
Haarkleid
Beschaffenheit des Haares
Haar:
Der Deutsche Schäferhund wird in den Haarvarietäten Stockhaar und
Langstockhaar - beide mit Unterwolle – gezüchtet.
[...]
Langstockhaar:
Das Deckhaar soll
lang, weich und nicht fest anliegend sein, mit Fahnen
an Ohren und Läufen, buschige Hosen und
buschige Rute mit Fahnenbildung nach unten. Am
Kopf einschließlich des Ohrinnern, an der
Vorderseite der Läufe, an Pfoten und Zehen kurz, am
Hals länger und stärker behaart, nahezu eine Mähne
bildend. An der Rückseite der Läufe verlängert
sich das Haar bis zum Vorderfußwurzelgelenk bzw. bis zum
Sprunggelenk und bildet an der Rückseite
der Keulen deutliche Hosen.
Farben
Schwarz mit rotbraunen, braunen, gelben bis hellgrauen Abzeichen. Schwarz einfarbig, grau
mit dunklerer Wolkung, schwarzem Sattel und Maske. Unauffällige, kleine weiße
Brustabzeichen, sowie helle Innenseiten sind zugelassen, aber nicht erwünscht.
Die Nasenkuppe muss bei allen Farbschlägen schwarz sein. Fehlende Maske, helle
bis stechende Augenfarbe sowie helle bis weißliche Abzeichen an Brust und
Innenseiten. Helle Krallen und rote Rutenspitze sind als Pigmentschwäche zu
bewerten. Die Unterwolle zeigt einen leichten Grauton. Die Farbe weiß ist nicht zugelassen.
Größe/Gewicht
Rüden: Widerristhöhe 60 cm bis 65 cm
Gewicht: 30 kg bis 40 kg
Hündinnen: Widerristhöhe 55 cm bis 60 cm
Gewicht 22 kg bis 32 kg
Hoden
Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im
Skrotum befinden.
Fehler
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen
Bewertung im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
Schwere Fehler
Abweichungen von den vorstehend beschriebenen Rassekennzeichen, die die Gebrauchsfähigkeit
beeinträchtigen.
Ohrenfehler: Seitlich zu tief angesetzte Ohren, Kippohren,
Schildspannerstellung der Ohren, nicht gefestigte Ohren.
Erhebliche Pigmentmängel.
Stark beeinträchtigte Gesamtfestigkeit.
Zahnfehler:
Alle Abweichungen vom Scherengebiss und der Zahnformel, soweit es sich nicht um ausschließende
Fehler (siehe folgendes) handelt.
Ausschließende Fehler
a) Wesensschwache, bissige und nervenschwache Hunde.
b) Hunde mit nachgewiesener “schwerer HD”.
c) Monorchiden und Kryptorchiden sowie Hunde mit deutlich ungleichen bzw. verkümmerten Hoden.
d) Hunde mit entstellenden Ohren- bzw. Rutenfehlern.
e) Hunde mit Missbildungen.
f) Hunde mit Zahnfehlern bei Fehlen von:
1 mal Prämolar 3 und ein weiterer Zahn oder
1 Fangzahn oder
1 Prämolar 4 oder
1 Molar 1 bzw. Molar 2 oder
insgesamt 3 Zähne und mehr.
g) Hunde mit Kiefermängeln:
Rückbiss von 2 mm und mehr,
Vorbiss,
Aufbeißen im gesamten Schneidezahnbereich.
h) Hunde mit Über- bzw. Untergröße von mehr als 1 cm.
i) Albinismus
j) Die Haarfarbe weiß (auch bei dunklen Augen und Nägeln).
k) Langstockhaar ohne Unterwolle.
l) [...]
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